OÖ Paracyclingtour mit ÖSTM Wertung

S. Perner, T. Frühwirt, A. Gritsch v. li.

S. Perner, T. Frühwirt, A. Gritsch v. li.

Vom 25. bis zum 29. Mai 2016 fand bereits zum dritten Mal eine weltweit einzigartige Veranstaltung im Behindertenradsport, die oö. Paracyclingtour – ein Etappenrennen auf fünf Stationen für alle Behinderungsgruppen – im Salzkammergut statt. Zwei Etappen dieser Tour zählten auch zur österreichischen Staatsmeisterschaft. Der ABSV war mit 4 Sportlern vertreten, in der Klasse MH2 Paralympicssieger von Peking 2008 Wolfgang Schattauer und in Klasse MH4 Manfred Homola, Christian Peter und Stefan Perner. Es gab leider nur ein relativ kleines aber dafür stark besetztes Starterfeld, angeführt vom derzeit besten Handbiker der Welt, dem Doppelparalympicsieger von London 2012 und amtierenden Doppelweltmeister Rafal Wilk aus Polen und Thomas Frühwirth, der österreichischen Medaillenhoffnung in Rio 2016.

Mittwochnachmittags startete die Tour mit einem Prolog in Gmunden, der noch nicht zur Gesamtwertung zählte. Auf den 2,1 Kilometern mit 43 Höhenmetern gab es nur fahren auf Anschlag, es gewann Wilk vor Frühwirth, Homola, Peter und Perner belegten die Plätze 5, 7 und 9.

26.05.2016 Etappe 1: bei sehr schönen Wetter war ein Einzelzeitfahren in Attnang Puchheim über 12 km zu absolvieren, das auch gleichzeitig zur ÖSTM zählte. Wilk gewann mit einer unglaublichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 46 km/h knapp vor Thomas Frühwirth – Manfred Homola (ABSV-Wien) wurde in der Gesamtwertung 7. und gewann in der österr. Staatsmeisterschaftswertung Bronze hinter den beiden Kaderathleten Frühwirth aus der Steiermark und dem Tiroler Alex Gritsch. Wolfgang Schattauer (ABSV-Wien) konnte in der Klasse MH2 das Rennen souverän gewinnen.

27.05.2016 Etappe 2: Bergrennen Offensee: 224 Höhenmeter auf 9,5 km mit einer 12% Steigung waren mit Start in Ebensee hinauf zum Offensee zu bewältigen. Auch hier zeigte der Pole Wilk seine einsame Klasse am Berg und deklassierte die Konkurrenz förmlich. Er siegt mit 1:23 min Vorsprung auf Frühwirth, der ja ebenfalls zur absoluten Weltspitze zählt. Stefan Perner (ABSV-Wien) besiegte bei diesem Rennen das erste Mal den Routinier und Bergspezialisten Christian Peter am Berg und wurde 7., Christian Peter (ABSV-Wien) 8. und Manfred Homola (ABSV-Wien) musste sich mit dem 10. Platz zufrieden geben.

28.05.2016 Etappe 3: An diesem Tag stand ein Rundstreckenrennen in Lengau am Programm, dessen 3,2 km langer Kurs mit 19 Höhenmetern pro Runde 60 Minuten + 1 Runde gefahren werden musste. Bei diesem Rennen wurden auch die österreichischen Staatsmeister im Straßenrennen ermittelt. Auch hier stand der Kampf Wilk gegen Frühwirth im Mittelpunkt, wobei diesmal Frühwirth im Zielsprint das bessere Ende für sich hatte. In der Staatsmeisterschaftswertung gab es für den ABSV wieder Bronze in der Klasse MH4, diesmal erstmalig durch Stefan Perner. Wolfgang Schattauer (ABSV-Wien)  konnte wie auch in den letzten Tagen souverän sein Rennen gewinnen, war für die Staatsmeisterschaftswertung aber leider Einzelstarter.

29.05.2016 Etappe 4: Straßenrennen in Schwanenstadt. Dieses Rennen zählte auch zur EHC Wertung, weshalb das Teilnehmerfeld für dieses Rennen um einiges größer war als in den vorangegangenen Tagen. Auch hier wurde ein Rundstreckenrennen auf einem sehr anspruchsvollen, selektiven 6,2 km Kurs mit einer 9 % Steigung und dafür auch einer 16 % Abfahrt, scharfen Kurven und 130 Höhenmetern pro Runde 75 Minuten + 1 Runde gefahren. Trotz der größeren Konkurrenz konnte Wilk auch dieses Rennen dominieren und gewann souverän. Homola, Perner und Peter fuhren beherzte Rennen und belegten die Plätze 9, 10 und 13. Schattauer gewann auch in Schwanenstadt und konnte somit bei jedem Start einen Sieg landen.

In der Gesamtwertung ergaben sich in Klasse MH4 die Plätze 7 für Homola, 8 für Perner und 10 für Peter, womit alle ABSV Starter UCI Weltranglistenpunkte einfahren konnten. Schattauer gewann die Klasse MH2 ungeschlagen.

Es war eine toll organisierte, unfallfreie Veranstaltung auf tollen Strecken, die sich viel mehr Teilnehmer verdient hätte. Auch der Wettergott spielt dieses Jahr mit, wir hatten jeden Tag schönes Wetter, was für das Salzkammergut nicht selbstverständlich ist.

Stefan Perner

Fotos von Sandra Winzer von der 2. Etappe

Fotos und Videos von Paracyling.at