Die Handbiker des ABSV Wien holten insgesamt 4 Mal Gold und 1 Mal Silber. Die WHF Handbike Weltmeisterschaft wurde vom 15. bis 17. Juni in Parabiago, einer Stadt in der Nähe Mailands, ausgetragen. An der Veranstaltung, die von den Italienern perfekt organisiert war, nahmen über 100 Sportler aus 20 Nationen teil. Die Eröffnungsfeier war eine beeindruckende Show. Am Hauptplatz, der von über 1000 begeisterten Zuschauern gesäumt war, sorgten Musikkapellen, Fahnenwerfer und Zielsprünge von Paragleitern für großartige Stimmung. Nach dem Abspielen der Nationalhymnen bewegte sich der Zug der aktiven Sportler, Funktionäre und Zuschauer in Richtung Veranstaltungsgelände. Viel Applaus gab es beim Einmarsch der teilnehmenden Athleten, angeführt von deren Fahnenträgern und jeweils einer Gruppe von Kindern, welche in für das Land typischen Kostümen gekleidet waren. Am Veranstaltungsgelände gab es ein großes Festzelt, eine riesige Bühne, ausstellende Sponsoren und Souvenirverkaufsstände, einen Infostand und sogar ein Pressezentrum. Die ausgezeichnete Stimmung wurde auf unzähligen Bildern festgehalten, wovon einige im Fotoalbum auf der Webseite Handbike Austria (www.handbiken.at) betrachtet werden können.
Zum Wettkampfprogramm zählte neben dem Einzelzeitfahren und Straßenrennen auch das Mannschaftszeitfahren. Dieser Bewerb wurde am ersten Wettkampftag in den 2 Kategorien TA und TC ausgetragen. Die Mannschaften unterscheiden sich in der Zusammensetzung der FahrerInnen aus verschiedenen Behindertenklassen und bestehen aus 3 oder 4 Mitgliedern. Um in die Wertung zu kommen müssen mindestens 3 FahrerInnen das Ziel erreichen.
Die Mannschaft des ABSV Wien, bestehend aus den Fahrern Wolfgang Schattauer, Elmar Sternath und Christian Peter startete in der Kategorie TA. In dieser Besetzung zählte das Team sicher zu den Favoriten, denn Wolfgang Schattauer ist regierender UCI Weltmeister im Straßenrennen der Tetraplegiker und Elmar Sternath UCI Vizeweltmeister im Einzelzeitfahren der Paraplegiker. Um eine möglichst schnelle Zeit für das Team zu erzielen, ist es wichtig, den aufgrund seiner Behinderung langsameren Fahrer Schattauer so gut wie möglich zu unterstützen. Unser Plan war also eine enge Formation zu bilden, um dem dritten Mann Schattauer möglichst viel Windschatten zu geben. Wichtig war auch so gut wie möglich eine gleichmäßig hohe Geschwindigkeit in den Kurven zu halten, denn ein häufiger Tempowechsel hätte unnötig viel Kraft gekostet. Auf dem 18 km langen Stadtkurs ist schließlich unsere Taktik voll aufgegangen und wir konnten das Rennen in der Zeit von 32 Minuten und 18 Sekunden gewinnen. Der Vorsprung gegenüber dem zweitplatzierten Team ASF Mulhouse aus Frankreich betrug satte 2 Minuten und 48 Sekunden. Das Team G.S. Disabili Alto Adige (Südtirol) belegte den 3. Platz.
Am nächsten Tag wurde das Straßenrennen ausgetragen. Hart um den Sieg zu kämpfen hatte diesmal Wolfgang Schattauer in der Klasse A2. Erst in der Endphase des Rennens konnte er sich von seinem schärfsten Gegner Christoph Etzlstorfer lösen und mit einem Vorsprung von 45 Sekunden gewinnen. Eine etwas leichtere Aufgabe hatte da Elmar Sternath in seiner Klasse C1, da einige starke Gegner, die zum gleichen Zeitpunkt die Deutsche Meisterschaft fahren mussten, leider nicht am Start waren. Der überlegene Sieg kam daher nicht überraschend. Christian Peter erreichte mit seinem 10. Platz eine gute Platzierung im ersten Drittel.
Am 3. und letzten Tag fand das Einzelzeitfahren statt. Diesmal tauschten die weltbesten Tetras jedoch die Medaillenplätze, denn Wolfgang Schattauer musste sich um 19 Sekunden Christoph Etzlstorfer geschlagen geben. Für eine Sensation sorgte dann Elmar Sternath. Er bewältigte die 18 km lange Strecke in einer Zeit unter 28 Minuten, was bisher weltweit noch keinem Handbiker gelang. Das entspricht einem Schnitt von über 39km/h. Ausgezeichnet lief es in diesem Rennen mit seinem 7. Platz auch für Christian Peter.
Aber auch die anderen Handbiker der österreichischen Mannschaft waren bei dieser WM sehr erfolgreich. So holte sich Manfred Putz in seiner Spezialdisziplin Gold und im Straßenrennen Bronze.
Mit insgesamt 6 Mal Gold, 2 Mal Silber und 1 Mal Bronze belegte Österreich in der Nationenwertung überlegen den 1. Platz.